27. März 2013
Erlanger Kirchweih: „Der Berch“ ruft!
Es ist drei Jahrzehnte her, da amüsierte eine Band namens „Foyer des Arts“ Musik-Deutschland mit einem Song, der den Titel „Wissenswertes über Erlangen“ trug. So kurios der Beitrag, so zeitlos gültig scheint seine Botschaft, zählt die Unistadt mit ihrem diskreten Provinz-Charme doch bis heute zu den vielleicht unbekanntesten Großstädten im Lande. Was überrascht es da, dass die offizielle Inet-Präsenz Erlangens noch nicht einmal nennenswert einschlägige Tourismusinformationen bietet? Nur bei einem Ereignis lassen sich die Mittelfranken nicht lumpen. Durchaus zu Recht.
Erlangen – das ist im Wesentlichen ein wichtiger Standort der Elektrotechnik. Und eigentlich könnte sich die unscheinbare, aber durchaus wohlhabende 106.000-Einwohner-Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Mittelfranken gleich in Siemensstadt umbenennen. Wenn es die in Berlin nicht schon gäbe …
Also besinnt man sich auf anderes. Aufs Feiern zum Beispiel. Denn das können die Erlanger besser als gedacht. Erlangens großer Gaudiwurm – bestehend aus rund einer Million Besucher! – pilgert alljährlich zu Kirchweih auf einen Berg, der „Burgberg“ (im Volksmund kurz: „da Berch“) heißt und eigentlich mehr eine Anhöhe ist. Aber gut – oben ist oben. Und von hier sieht die Welt da unten auch irgendwie viel erträglicher aus. Zum Beispiel mit trotzigem Blick auf das chronisch „großkopfade“ München, wo man von einer Mass Bier für 7,50 Euro doch nur träumen darf.
So stimmt man sich unter der Domain der-berg-ruft.de schon mal auf die zwölf tollen Tage ein, die diesmal auf den Zeitraum 16. bis 27. Mai fallen. Täglich wächst die Vorfreude, denn die Zugpferde stehen längst im Geschirr. Allen voran der bayerische Innenminister Joachim Herrmann, der in echter Heimspiel-Euphorie von „Frankens schönstem Volksfest“ schwärmt. Ja, selbst der Roiderer-Toni, Sprecher der Münchner Wies’n-Wirte, stellt den Franken Bestnoten aus: „S’Bier“ sei „guad“ und „d’Leit nett“, befindet der King unter den Festzeltkönigen.
Allmecht na – da müssen’S hin!
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