2. Juni 2020
Dennenlohe und der Schlossgarten des „Grünen Barons“.
Es gilt als eine der schönsten Barockanlagen in Bayern und diente bereits Hollywood als Filmkulisse: das mittelfränkische Schloss Dennenlohe zwischen Dinkelsbühl und Gunzenhausen. 1734 erbaut, ist es von einem rund 25 Fußballplätze großen Landschaftsgarten umgeben, Süddeutschlands größtem Rhododendronpark. Wer sich für einen Kurzurlaub zu zweit durch die Blütenpracht der Bäume, Stauden und Blüten treiben lässt, versteht, warum dieses Juwel in Privatbesitz Schauplatz von Bayerns ältester Gartenmesse ist.
Hausherr auf Schloss Dennenlohe ist Robert Freiherr von Süsskind, dessen Vorfahren vor ziemlich genau 100 Jahren in den Adelsstand erhoben wurden; in den Besitz der Familie kam das eindrucksvolle Anwesen bereits vor acht Generationen. 1990 begann der Freiherr, den heutigen Landschaftsparkt und den Botanischen Garten anzulegen – jetzt ist er das Reich der Rhododendren, mit denen alles begann und deren Areal heute täglich für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Im nach wie vor wachsenden Landschaftspark wechseln sich traditionelle Kultur- und Wildlandschaften ab. Dritter Bereich ist der Privatgarten des Schlosses, der nur zu besonderen Anlässen geöffnet wird.
Seit 1990 verbringt Freiherr von Süsskind fast jeden Tag in seinem Garten. Nahezu alles, was hier gedeiht, wurde von ihm selbst gepflanzt. Auch sämtliche Steine wurden von ihm selbst gesammelt und gelegt. Mittlerweile erstreckt sich der Park auf etwa 26 Hektar – ein üppiges Refugium, das dem Besucher mit seinen Sichtachsen reizvolle Perspektiven eröffnet und ihn mit seinen vielen botanischen Inspirationen aus aller Welt zum Staunen und Verweilen einlädt. Auf besonders exotische Botschafter, wie die Sumpfzypressen am Teich – dem von Tausenden von Seerosen bevölkerten Herzstück des Parks – ist der „Chefgärtner“ besonders stolz. Vergangenes Jahr war sein Naturparadies sogar Teil der Bayerischen Landesgartenschau.
Freiherr von Süsskind, der Blaublüter mit grunem Daumen, und seine Frau teilen ihre Leidenschaft für die Gartenkunst gerne mit Besuchern, für die sie im Schloss auch Übernachtungsmöglichkeiten eingerichtet haben: In der Zeit von Ende März bis Ende Oktober – also über die gesamte Blütensaison der Rhododendren und Azaleen, der Narzissen, Magnolien und Rosen – ist auch das kleine Hotel geöffnet, in dessen 15 Zimmern es keine Fernsehgeräte gibt; dafür besticht das Frühstücksbuffet mit Zutaten aus rein biologischer Herkunft. So stammt der Apfelsaft von den umliegenden Streuobstwiesen, genauso wie fast alle Marmeladen; Lieferanten der Frühstückseier sind die glückliche Hühner des Schlosses. Auch zwei Wohnungen mit eigener Küche werden vermietet.
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