6. Mai 2021
Idyllischer See, mystische Erdkeller: Weißenstadt.
Bodensee, Chiemsee, Starnberger See – die kennt ein jeder. Doch Bayern hat für Seen-Süchtige durchaus noch mehr zu bieten, zum Beispiel den Weißenstädter See im Naturpark Fichtelgebirge. Rings um das oberfränkische Weißenstadt gibt es alles, was das Urlauberherz begehrt: grüne Natur satt, eine gefällige Mittelgebirgslandschaft, sogar ein modernes Kurzentrum samt Gesundheitshotel. Und mit Bayreuth ist ein interessantes Ausflugsziel ganz in Reichweite.
Die Zahl 7 ist in Weißenstadt allgegenwärtig, selbst da, wo es vielleicht gar nicht beabsichtigt ist. „Sieben Sterne mit Seeblick“ lautet der Stadtslogan – und „Siebenquell“ der Name des ortsansässigen GesundZeitResorts; auf fast 100.000 qm beherbergt es ein 4-Sterne-Superior Hotel und eine der jüngsten Thermen Deutschlands. 2007 wurde der Kurpark eröffnet. 17.000 qm misst der Sommer- und Winter-Campingplatz direkt am Weißenstädter See. Und die 7-Tage-Inzidenz? Anderes Thema.
Wer nun vermutet, im Tal der Eger lebten in erster Linie siebenmalkluge Menschen – Irrtum, sie sind in erster Linie beneidenswert. Denn Weißenstadt bedeutet Erholung par excellence.
Nicht nur, dass das Städtchen auf 650 Metern Höhe im Ruf steht, ein besonders gesundes Klima zu bieten. Weißenstadt ist auch ein Geheimtipp für alle, die sich Linderung durch eine Heilquellenkur versprechen. Hier kann sie, dank natürlicher Radon-Vorkommen, sogar Wunder wirken. Zum Einsatz kommt das Edelgas bei der Behandlung zahlreicher Beschwerden – etwa dann, wenn es darum geht, Entzündungen auszukurieren, die Wundheilung zu stimulieren oder das Immunsystem zu stärken.
Sich gegen den Alltagsstress immun zu machen, das geht in Weißenstadt aber auch schon mal ganz ohne Kur. Das ganze Geheimnis: Man begebe sich an den See gleich vor den Toren der Stadt und lasse einfach die Seele baumeln! Der rund 50 ha, also etwa 70 Fußballplätze große Weißenstädter See wurde vor 45 Jahren künstlich aufgestaut und ist von allen Seiten zugänglich. Entlang seines 4,2 Kilometer langen Uferweges lässt sich der See gemütlich umrunden, zu Fuß oder auch auf Inlineskates.
Nicht ganz so gut erschlossen ist eine andere Weißenstädter Sehenswürdigkeit: die sogenannten Erdkeller. An die 130 dieser unterirdischen Lagerräume soll es geben. Miteinander verbunden sind sie durch eine Art Labyrinth aus Räumen und Gängen. Wozu die fußballfeldgroße Anlage so alles diente, darüber wird noch immer spekuliert. Sicher ist, dass sie ab dem Jahr 1756 entstand, um Kartoffeln zu lagern. Die tolle Knolle galt damals noch als Küchenschatz, war sie doch erst um 1630 in Deutschland heimisch geworden.
Neugierig? Ein Besuch in Weißenstadt lohnt und bedarf eigentlich auch keines besonderes Anlasses. Aber wenn schon, dann würden wir Ihnen natürlich das „Seezauber“-Fest am 27. Juni mit seinem sehenswerten Kunst- und Handwerkermarkt ans Herz legen. Ob das Event in Corona-Zeiten aber wirklich stattfinden kann, dahinter steht noch ein großes Fragezeichen – genauso wie hinter dem Volks- und Wiesenfest, das für den 16. bis 20. Juli terminiert ist. Am besten also: Sie halten sich immer wieder mal online auf dem Laufenden.
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