14. April 2014
Wohin an Pfingsten? Ins Oldtimer-Mekka!
Um den Titel einer „inoffiziellen Hauptstadt“ buhlt wohl keine Stadt wirklich. Doch mit einem Augenzwinkern versehen, bringt so ein Prädikat auch Sympathiepunkte ein. Dortmund, zum Beispiel, gilt als „inoffizielle Hauptstadt der Leihräder“. Immerhin. Bamberg als „eigentliche Hauptstadt des Biers“. Schon besser. Und Neumarkt in die Oberpfalz? Die Pfalzgrafenstadt zwischen Nürnberg und Regensburg wird neuerdings als Oldtimer-Hauptstadt apostrophiert. Wer’s nicht glaubt, der fahre am Pfingstsonntag einfach selbst hin. Denn dann heißt es wieder: großer Bahnhof für ca. 700 automobile Klassiker!
Zum sechsten Mal ist die Jurastadt Schauplatz des „Oldtimertreffens“. Obwohl man damit, nach Jahren gemessen, quasi noch in den Kinderschuhen steckt, ist das Event längst schon eine Institution, auf der so ziemlich alles präsentiert wird, was die drei maßgeblichen Kriterien erfüllt: alt genug, schön genug und immer noch bestens in Schuss. Ganz in diesem Sinne verbreiten Automobile, Motorräder und Traktoren – rund 700 an der Zahl – dank nostalgischem Chrom-Glanz wieder jede Menge Charme. Das magnetisiert! Mehr als 25.000 staunende Besucher drängen sich zwischen Unterer und Oberer Marktstraße, Rathaus- und Residenzplatz und lassen nicht im Traum daran denken, dass die Veranstaltung ursprünglich als Outdoor-Ergänzung zum Neumarkter Maybach-Museum erfunden worden war.
Das ist erst wenige Jahre her. Doch schon jetzt reisen zum Sehen- und Gesehen-werden der blank polierten Vehikel Heerscharen von Oldtimmerfans aus ganz Deutschland und darüber hinaus an, denen es um mehr als nur einen Museumsbesuch geht. Sichern Sie sich also rechtzeitig Ihren Platz: Um 10 Uhr geht’s los. Dann nehmen die in Würde gealterten PS-Schönheiten nach und nach im Stadtzentrum Aufstellung. Das geschieht flink, sodass sich Neumarkt im Nu in ein Open Air Oldtimer-Dorado verwandelt. Mit Oldie-Präsentationen, einer Rennfahrzeug-Schau, der Lkw-Show und einer Zweirad-Ausstellung, veranstaltet von den EXPRESS-Freunden.
Letztere allein wäre schon deswegen einen Besuch wert, da in Neumarkt anno 1884 die erste Fahrradfabrik Europas eröffnete. „Velociped“ nannte man ein solches Gefährt zu jener Zeit noch, die wagemutigen Pioniere waren die Brüder Goldschmidt. In den Fabrikhallen, in denen ab 1899 sogar Automobile zusammengeschraubt wurden, ist heute das Maybach-Museum untergebracht. Ein Original-Museums-Maybach wird übrigens am 8. Juni auch mit von der Partie sein. Als Fahrzeug des Neumarkter Oberbürgermeisters startet der Mercedes-Ahne ab 14 Uhr vom Rathausplatz im Feld der vielen anderen Oldtimer, die sich dann zur Präsentationsrundfahrt in Bewegung setzen. Durch das Klostertor geht es Richtung „Jura-Bergrennstrecke“, ein Heiligtum der bewegten Motorsport-Vergangenheit Neumarkts, auf dem 1982 das letzte Rennen stattfand.
Fehlt nur noch unser Übernachtungstipp. Wir empfehlen das Tagungshotel Schönblick in Höhenberg. Vom Wintergarten und der Sonnenterrasse des Restaurants aus genießen Sie einen grandiosen Blick über Neumarkt. Und: Sie könnten auf dem Weg dorthin die legendäre Rennstrecke genießen.
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