7. Februar 2017
Klosterauszeit: Mit Achtsamkeit gegen den Stress.
Das Höchste aller Reisegefühle: für die Einen ist das eine Weltreise, für die Anderen eher ein Reiseziel, das hilft, die Welt hinter sich zu lassen – und sei es für ein paar Tage. Wer Urlaub als Auszeit von der Gewohnheit ansieht, der könnte schon vor den Toren des Bayerischen Waldes fündig werden.
Nein, so ganz aus der Welt ist auch das Kloster Kostenz nicht. Geographisch besehen, ist das Tagungs- und Erholungshaus der Barmherzigen Brüder bei Perasdorf ein Ort im Windschatten von Regensburg, Straubing und St. Englmar. Vor allem aber ist es ein Ort der Stille. Lärm, Stress, alle schnöde Betriebsamkeit scheinen weit weg. Das einzige Echo, das an das Rauschen des Alltags erinnert, sind die vertrauten kleinen Fluchten, die jeder kennt: ein Spaziergang, eine Wanderung, eine Radtour, ein Besuch in Biergarten, Klostergarten oder Café. Hier dienen sind sie als Energielieferanten, die das Zeitempfinden verändern.
Moderne Klöster verweigern sich nicht dem Wellnessgedanken. Das gilt auch für Kostenz. Es gibt hier nüchtern, aber geschmackvoll eingerichtete Zimmer, drei Saunen, ein Sensorium, man kann kneippen und sich wunderbar massieren lassen. Auch an der bayerisch-regionalen Küche findet der Gast schnell Freude. Alles nur Zugeständnisse an die Vielfalt des modernen Lebens? Die Idee des Klosters ist vielschichtiger. „Kostenz will ein Raum sein, in dem sich finden lässt, was der eigenen Lebenssituation gut tut“, liest der Besucher. Und kaum angekommen, spürt er das auch.
Wer Kloster Kostenz bucht, ist auf der Suche. Nach Begegnung – mit anderen oder sich selbst. Nach einem neuen Verhältnis zu Körper und Gesundheit. Oder vielleicht ja auch nach einer tieferen Sensibilität für die Signale der Seele. „Äußere Veränderungen beginnen im Inneren“, heißt ein Seminar, das jetzt im Februar im Rahmen der Einkehr- und Besinnungstage im Kloster stattfindet. Der Kurs möchte ein spiritueller Weckruf sein, tatsächlich Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen.
Die eigene Lage im Leben, Rückblick, Standortbestimmung und Perspektiven: Die reizvolle Lage des Klosters, inmitten der Mittelgebirgslandschaft, lädt ein, Maß zu nehmen. Vom Gebäude ist es nur ein Katzensprung zum beliebten Aussichtspunkt „Rautenstock“, von wo der Blick schweifen darf. Über die Donauebene und Hunderte Kilometer weit bis hinein in die ferne Welt der Alpen. Ein Panorama wie in Gleichnis: Alle Veränderung setzt ihre Vor-Zeichen – wir müssen sie nur sehen.
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