14. Mai 2016
Schöner Kuren zwischen Gletschern und Palmen – Meran!
Sie denken, das Paradies auf Erden liegt mindestens zwei Flugstunden entfernt? Dann flanieren Sie doch mal an einem sonnigen Frühlingstag unter Palmen über die Meraner Passerpromenade, vor Ihnen die prächtige Alpenkulisse der weiß „überzuckerten“ Zweitausender. Die Südtiroler Kur-Schönheit mit dem sie umgebenden Meranerland zieht alle Register der Urlaubsfreude. Wozu also in die Ferne schweifen?
Gerade mal 38.000 Einwohner klein, verblüfft die ziemlich genau zur Hälfte deutsch- und italienischsprachige Kurstadt im Burggrafenamt mit gleich mehreren Superlativen. Größter Pferderennsplatz des Kontinents! Längste Alpinbob-Bahn Italiens im Skigebiet Meran 2000! Und dann vor allem natürlich: wahrscheinlich schönste Therme der Alpen! Geöffnet an 365 Tagen im Jahren, erstreckt sich ihre Badewelt immerhin über 13 Innen- und Außen-Pools sowie einen überaus gepflegten Park.
Die Meraner Therme, Meisterstück des Südtirol Stararchitekten Matteo Thun, fasst überdies ein einzigartiges Sauna-Angebot. Mit Biosauna, Schneeraum und Dampfbad lassen sich hier sozusagen alle Klimazonen erleben. Bei einer Vielzahl wohltuender Anwendungen und hochwertiger Südtiroler Naturprodukte kann man sich ganz wunderbar verwöhnen lassen.
Doch wer das großzügige Kurangebot Merans, die Schönheit seiner mediterranen Palmen- und Rosengärten und vor allem das riesige Angebot der vielen Fashionstores und Boutiquen entlang der Meraner Laubengasse im Herzen der Altstadt – mit über 400 Metern ein weiterer Tiroler Superlativ! – auf sich wirken lässt, der vergisst schnell, dass all dies einen datierbaren Anfang hatte, einen Ursprung, der mit dem Namen von Österreichs legendärer Kaiserin verbunden ist – Sisi!
Erstmals 1870 war die Monarchin nach Meran gereist, das jahrhundertelang die Hauptstadt ganz Tirols gewesen war; dreimal kehrte sie zurück. Noch 1889 wählte die Herrscherin Schloss Trauttmannsdorf als ihren Feriensitz, von wo aus man heute auf dem „Sisi-Weg“ direkt in die Meraner Altstadt wandelt.
Die botanischen Schlossgärten am östlichen Stadtrand sind zu einem wahren Publikumsmagneten in Südtirol geworden. Zwölf Hektar misst das Gartenreich, dessen terrassenförmige Anlage nicht nur zur Zeit der Frühlingsblüte betörende Ausblicke auf Kurstadt und Bergwelt eröffnet. Neben mehr als 80 Natur- und Kulturlandschaften warten allerhand Raritäten darauf, entdeckt zu werden, darunter der nördlichste Olivenhain Italiens, ein Reisfeld und eine Teeplantage.
Sisis Vorliebe für ausgedehnte Spaziergänge hatte die Kurort-Karriere der Passerstadt enorm beschleunigt. Mit dem wachsenden Andrang der Besucher wurden auch diverse idyllische Wege angelegt. So zum Beispiel der Tappeinerweg, eine sechs Kilometer lange Promenade mit Jausenstationen auf halber Höhe des Küchelbergs. Von nirgendwo sonst bietet sich ein so urbanes Bild von Meran.
Jede Menge repräsentativer Winkel hat die Traditionsstadt zwischen Gletschern und Palmen zu bieten; doch wohl kein Bau eignet sich so sehr als Wahrzeichen wie das im Jugendstil und im Stil der Wiener Sezession errichtete Kurhaus. Der berühmte Pavillon des Fleurs aus dem Jahre 1874 ist fast unverändert erhalten geblieben. Schon 1898 erstrahlte für die Promenadengäste elektrisches Licht.
Natürlich müssen Sie heute kein Kurgast mehr sein, um sich – vielleicht auf einer der Parkbänke an der Passer – Streicheleinheiten unter südlicher Sonne „abzuholen“. Unser Parktipp für alle, die mit dem Auto anreisen: Stellen Sie Ihr Fahrzeug, zentrumsnah, einfach an der Petrarca-Straße ab. Zwar sind die blau gekennzeichneten öffentlichen Parkplätze auch hier kostenpflichtig; doch gelangen Sie fußläufig auf kürzestem Weg quer durch den Park direkt zur Therme und weiter in das historische Zentrum.
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